Malta (02.-09. Juni 2000)


 



UNSER MALTA-URLAUB

   

Vom 2. bis 9. Juni 2000 machten mein Freund Andi und ich Urlaub auf der Mittelmeerinsel Malta. Der folgende Bericht beschreibt unsere Erlebnisse und enthält außerdem einige Informationen zur Insel, ihrer Lage und der Bevölkerung.

Der Reisebericht ist im Präsens geschrieben. Auf diese Weise konnte ich beim Schreiben unseren Urlaub noch einmal Revue passieren lassen. Außerdem hoffe ich, dass der Leser so besser die Möglichkeit hat, unsere Erfahrungen nachzuvollziehen - so als wäre er selber dabei gewesen.

Lage und Größe:

Die Insel Malta liegt zwischen Europa und Nordafrika, 93 km vor Sizilien und 213 km vor Tunesien. Geographisch gesehen gehört Malta zu Europa, ist aber kein Mitglied der Europäischen Union. Malta war bis 1964 eine britische Kolonie und wurde 1974 zur Republik.

Malta ist 27 km lang und 13 km breit - also eine sehr kleine Insel. Zu den maltesischen Inseln gehören neben Malta die zwei noch kleineren Inseln Gozo und Comino.


Lage von Malta


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Sprachen:

Die zwei Landessprachen auf Malta sind Malti und Englisch. Letzteres geht auf die Zeit zurück, als Malta eine britische Kolonie war. Das maltesische Englisch klingt seltsam und hart, etwa so, als würden Araber Englisch sprechen. Malti ist eine Mischung aus Arabisch und Italienisch und für Ausländer absolut unverständlich. Es ist die einzige semitische Sprache, die lateinische Buchstaben verwendet, aber lesen kann man trotzdem nichts, da die Sprache für uns sehr eigenartige Buchstabenfolgen enthält. Auf Malta heißen Orte z.B. Xemxija oder Marsaxlokk. Ein Spaß, wenn man solche Ortsnamen auf einer Karte sucht!

 

Bevölkerung:

Die Malteser haben eine recht dunkle Hautfarbe und dunkle Haare und sehen eher arabisch als europäisch aus. Alle Malteser sprechen sowohl Malti als auch Englisch. Untereinander bevorzugen sie eindeutig Malti, aber unter den jüngeren Leuten scheint Englisch immer beliebter zu werden.


Klima:


Klimatabelle 
      

Das Klima auf Malta ist durch viel Sonne und wenig bis keinen Regen gekennzeichnet. Im Juli und August können die Temperaturen bis zu 40°C erreichen. Während unseres Aufenthalts lagen die Temperaturen zwischen 30 und 32°C und die Sonne schien jeden Tag. Da fast immer ein leichter Wind geht und die Luftfeuchtigkeit nicht sehr hoch ist, sind die hohen Temperaturen gut zu ertragen. Aufgrund der geographischen Lage nahe an Nordafrika brennt die Sonne während der Sonnenmonate jedoch gnadenlos, und Leute mit heller Haut und Sonnenallergie (so wie ich) müssen besonders von Mittag bis spät nachmittags extrem vorsichtig sein, wenn sie sich keinen Sonnenbrand holen wollen.

  

      

 

 Hotel und Essen:

Unsere Hotel heißt "The Victoria" und liegt in angenehmer Lage in der Stadt Sliema. Das Hotel lässt sich wohl am besten durch folgenden kurzen Text beschreiben, der der Hotelbroschüre entnommen ist:

"Das 'Victoria' ist ein luxuriöses 4-Sterne-Hotel, das sich durch seine viktorianische Ausstattung und mediterrane Gastfreundschaft auszeichnet."

Das "Victoria" bietet ein reichhaltiges Frühstücksbüffet mit sowohl britischem Frühstück (gebackene Bohnen in Tomatensoße, Rührei, Speck, Würstchen), als auch Müsli, verschiedenen Brot- und Käsesorten, Säften, Marmeladen, etc.

 
The Victoria


Restaurant

Auch das Buffet am Abend ist sehr reichhaltig: Salate, Suppe, ein Nudel- oder Reisgericht als Vorspeise, drei Hauptgerichte zur Auswahl (zwei Fleischgerichte und ein Fischgericht) und eine große Auswahl an Nachspeisen.

Das Hotelpersonal ist außerordentlich höflich und freundlich. Der Kellner, der für unseren Tisch zuständig ist, heißt Joseph und ist ein sehr netter Mann um die 60. Er hat immer Zeit für ein kleines Schwätzchen und gibt uns Insider-Tips, was wir uns auf der Insel ansehen können. Wir fühlen uns sehr wohl und genießen die freundliche Atmosphäre im "Victoria".

 

 

Öffentliche Verkehrsmittel und Straßen:

Auf Malta gibt es unzählige Buslinien und hunderte von Bussen, die alle weiß, gelb und orange gestrichen sind. Die Busse sind in Privatbesitz, d.h. jeder Busfahrer hat einen eigenen Bus, für den er selbst verantwortlich ist und den er nach Dienstschluss mit nach Hause nimmt.
Alle Busse sind alt und klapprig. Das neueste Modell, das wir zu Gesicht bekommen, dürfte aus den frühen 80er Jahren stammen. Einige der Busse sind uralt - Andi schätzt ihr Baujahr auf 1930 bis 1940. Anfangs hat man ein mulmiges Gefühl, die Busse zu besteigen. Sie sehen wirklich aus, als würden sie an der nächsten Ecke auseinanderfallen. Aber sie erfüllen ihren Zweck. Man erreicht mit ihnen jeden Flecken auf Malta, und die Fahrpreise sind extrem günstig.

 
Malta Bus


Typische Straße auf Gozo

Die Straßen auf Malta sind in fürchterlichem Zustand. Sie werden anscheinend so gut wie nicht instand gehalten, und das Fahren ist eine Qual. Eigentlich kann man das gar nicht Fahren nennen - es ist mehr ein Dahinholpern von einem Schlagloch ins nächste. Als wir den Zustand der Straßen sehen sind wir froh, dass wir einen Jeep als Leihwagen reserviert haben.

Auf Malta herrscht Linksverkehr. Auch dies geht auf Maltas Vergangenheit als britische Kolonie zurück. Der Verkehr ist chaotisch. Die Fahrweise der Malteser ist halsbrecherisch, Straßenschilder und Ampeln werden grundsätzlich ignoriert, und ständig wird gehupt. Ich bin froh, dass Andi so ein begeisterter Autofahrer ist, denn ich habe nicht das geringste Bedürfnis, hier Auto zu fahren. Wegweiser sind Mangelware, und die wenigen die überhaupt aufgestellt sind, geben keine Entfernungsangaben an. Ohne Karte ist man trotz der kleinen Insel total aufgeschmissen, da alle Orte irgendwie ähnlich aussehen.

 

UNSERE REISE

Freitag, 2. Juni 2000:

Der Wecker klingelt um 3 Uhr morgens. Das ist selbst für einen Frühaufsteher wie mich eine äußerst unchristliche Zeit zum Aufstehen! Der Münchner Flughafen liegt ein ganzes Stück von unserem Wohnort Germering entfernt. Wir müssen mit der S-Bahn dorthin fahren, und somit müssen wir früh aufstehen, wenn wir unseren Flug nicht verpassen wollen. Um 5 Uhr kommen wir am Flughafen an und müssen zu unserer Enttäuschung feststellen, dass unser Flug fast vier Stunden Verspätung hat. Statt um 6.35 Uhr werden wir erst um 10.15 Uhr abheben. Die Fluggesellschaft Fly FTI entschuldigt sich bei den Fluggästen für die Verspätung und erklärt, dass unser Flugzeug leider kaputt (verlockende Aussicht!) und erst in einigen Stunden wieder flugfähig ist.
Wir bekommen alle Frühstücksgutscheine von Fly FTI. So können wir wenigstens eine Kleinigkeit essen und etwas Zeit totschlagen. Nach dem Frühstück verlassen wir die Wartehalle und sehen einigen Flugzeugen beim Starten und Landen zu. Als wir in die Wartehalle zurückkommen erwartet uns schon der nächste Schock.

 
Flughafen München

Unser Flug ist um eine weitere Stunde nach hinten verschoben worden und soll jetzt um 11.15 Uhr starten. Fly FTI teilt uns mit, dass unser Flugzeug kurzfristig nicht repariert werden kann und wir deshalb mit einem Flugzeug der spanischen Fluggesellschaft Air Europa fliegen werden, die kurzfristig aus Palma angefordert wurde. Dann dürfen wir endlich ins Flugzeug. Als wir abheben ist es 12.30 Uhr. Wir haben also fast sechs Stunden Verspätung. Wenigstens ist der Flug angenehm und kurz: Nach nur zwei Stunden landen wir auf Malta.

Ein Team unseres Reiseveranstalters FTI Touristik erwartet uns am Flughafen. Wir besteigen einen Kleinbus, der uns zum Hotel bringt.

Während der 15-minütigen Fahrt haben wir Zeit, die ersten Eindrücke von Malta in uns aufzunehmen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, man ist in Süditalien, aber die Häuser auf Malta sind viel verfallener. Manche Häuser sind sogar totale Ruinen. Irgendwie wirkt es, als befände sich Malta in einer Wiederaufbauphase nach einem Krieg. Dabei war Malta seit dem 2. Weltkrieg in keinen Krieg mehr verwickelt. Die vorherrschende Farbe ist beige. Steine, Häuser, Straßen - auf Malta ist alles beige, wodurch es uns etwas an ein nahöstliches Land erinnert. Stellt euch z.B. Bilder von Israel oder Syrien vor, dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung davon, wie Malta farblich aussieht. Später werden wir erfahren, dass es zwei Gründe für die Beige-Färbung gibt: zum einen wird auf Malta eine bestimmte beige Steinart zum Bauen verwendet, und zum anderen trägt der Wind Sand aus der Sahara nach Malta.

Nach der Ankunft im Hotel packen wir unsere Koffer aus. Dann machen wir eine Spaziergang zum Hafen von Sliema und zum Tigne Fort, einem der vielen Forts, die es auf Malta gibt.

Wir kehren ins Hotel zurück und essen gut und reichlich zu Abend. Nach dem Essen machen wir noch einen Spaziergang nach St. Julian's, das etwa 3 km von unserem Hotel entfernt ist.

 

Samstag, 3. Juni 2000:

Nach dem Frühstück begeben wir uns erneut zum Hafen von Sliema. Wir beschließen, eine Hafenrundfahrt zu machen und gehen an Bord eines Ausflugsschiffs. Das Wetter ist herrlich: der Himmel ist strahlend blau, es weht eine leichte Brise, und das Wasser ist türkis bis hellgrün. Ein perfekter Tag!


Kreuzfahrtschiff im Grand Harbour

Die Schiffstour führt uns durch zwei natürliche Häfen (Grand Harbour und Marsamxett Harbour), mehrere kleinere Buchten und Jachthäfen und um die Halbinsel Valletta, die Hauptstadt von Malta. Während der Tour sehen wir viele große Frachtschiffe, zwei Kreuzfahrtschiffe, den Leuchtturm von St. Elmo sowie viele der wichtigsten Verwaltungsgebäude und Kirchen von Valletta.

   
  
Valetta von Sliema aus gesehen


Errol Flynns Schiff

Die Tourleiterin zeigt uns einen Dreimaster, der früher einmal dem Schauspieler Errol Flynn gehörte und bei den Filmarbeiten zum Film "Popeye" verwendet wurde. Außerdem zeigt sie uns noch die Stelle, an der Teile des Films "Gladiator" gedreht wurden. Andi und ich hatten schon in Deutschland beschlossen, dass wir uns diesen Film anschauen würden.

Nachdem wir nun einen der Drehorte gesehen haben, schlage ich vor, dass wir uns den Film doch eigentlich auch auf Malta anschauen könnten. Wann kann man schon einen Film dort sehen, wo er gedreht wurde? Andi ist einverstanden, und wir beschließen, später ein Kino zu suchen.


Memorial Bell

Nach dieser sehr interessanten und eindrucksvollen Hafenrundfahrt laufen wir noch ein bisschen in Sliema herum und essen bei Subway zu Mittag.

Nach dem Mittagessen fahren wir mit der Fähre nach Valletta. Wir laufen etwas herum, sehen uns Schaufenster an und besichtigen einige Kirchen, Parks uns andere Sehenswürdigkeiten. Mit einer Pferdekutsche fahren wir durch die Innenstadt. Wir halten an einer riesigen Glocke. Diese ist ein Denkmal, das an die im 2. Weltkrieg gefallenen maltesischen Soldaten erinnert. Sie läutet jeden Tag um 12 Uhr Mittags. 


Upper Baracca Gardens

Nach dieser ersten Besichtigung von Valletta fahren wir mit der Fähre zurück nach Sliema, gehen zurück ins Hotel und essen Abend. Joseph, unser Kellner, schlägt vor, dass wir den Abend in St. Julian's verbringen sollten, da es Samstag ist und dort Samstag Abends immer viel los ist. Der Vorschlag gefällt uns. Da wir zu faul sind zu laufen, fahren wir mit dem Bus nach St. Julian's. Joseph hatte Recht - die Stadt ist am Samstag Abend wirklich sehr belebt. Wir genießen das maltesische Nachtleben. Zu unserer großen Freude finden wir einen riesigen Kino-Komplex mit 16 Kinos. Natürlich läuft "Gladiator" hier. Leider gibt es nur noch Karten in den ersten Reihen. Deshalb beschließen wir, an einen anderen Tag ins Kino zu gehen.


Valetta Republic Street

 

Sonntag, 4. Juni 2000:  

Beim Frühstück unterhalten wir uns wieder mit Joseph. Er erzählt uns, dass am Sonntag Vormittag in einem Ort namens Marsaxlokk ein sehr schöner Markt stattfindet und empfiehlt uns, dorthin zu fahren. Wir wollten sowieso irgendwann nach Marsaxlokk fahren. Also beschließen wir, dass wir dann auch gleich heute fahren können. Mit einem klapprigen Bus fahren wir von Sliema nach Valletta. Dort steigen wir in einen noch klapprigen Bus um, der uns nach Marsaxlokk bringt. Auf dem Markt wird so ziemlich alles verkauft: von frischem Fisch über Kleidung und Schreibwaren bis hin zu Haushaltswaren. Auf dem Markt sind hauptsächlich Einheimische und fast keine Touristen. Ich liebe solche Märkte und sehe mir über eine Stunde voller Begeisterung die vielen Stände an


Hafen von Marsaxlokk


Delimara Bay

Danach essen wir in einem kleinen Restaurant am Strand "Fish and Chips" (gebackener panierter Fisch mit Pommes Frites). Nach dem Essen beschließen wir, zu einem nahegelegenen Stand zu laufen, der laut Reiseführer sehr hübsch und ruhig sein soll. Der Spaziergang erweist sich als länger und anstrengender als erwartet, besonders da jetzt zur Mittagszeit die Sonne sengend herunterbrennt. Wir laufen etwa 3 km über eine Anhöhe an einer staubigen Straße entlang. Es gibt kein einziges schattiges Fleckchen. Aber die Strapaze lohnt sich. Endlich kommen wir an einem traumhaft schönen Strand (Delimara Bay) an und finden ein schattiges Plätzchen. Ich wate etwas im Wasser herum, ziehe mich dann aber in den Schatten zurück und schreibe Postkarten, da ich bereits einen beginnenden Sonnenbrand und einen Ausschlag auf den Armen und Beinen (Sonnenallergie) habe. Ich will nicht riskieren, durch die Reflektion der Sonnenstrahlen im Wasser noch mehr zu verbrennen. Später laufen wir nach Marsaxlokk zurück und fahren mit dem Bus über Valletta nach Sliema (für die 5 km brauchten wir ca. eine Stunde...)

Nach einem späten Abendessen beschließen wir, ins Bett zu gehen, da wir von der Sonne müde und erschöpft sind.

 

Montag, 5. Juni 2000:

Heute bekommen wir unseren Mietwagen, den wir schon von Deutschland aus gebucht haben. Nach dem Frühstück klingelt das Telefon in unserem Hotelzimmer. Ein Angestellter des Autoverleihs AVIS teilt uns mit, dass unser Jeep nicht zur Verfügung steht, da der Vormieter einen Unfall gebaut hat. Er erklärt uns, dass wir für den ersten Tag ein Ersatzauto bekommen. Der AVIS-Angestellte holt uns im Hotel ab und fährt mit uns zum AVIS-Büro. Dort müssen wir feststellen, dass unser Reiseveranstalter den Mietwagen nur für zwei Tage reserviert hat, nicht für drei, wie wir es eigentlich wollten. Glücklicherweise können wir vor Ort problemlos um einen Tag verlängern.
Nachdem wir allen Papierkram erledigt haben, bekommen wir unseren Leihwagen: einen Hyundai Accent mit Klimaanlage. Entgegen meinen Befürchtungen hat Andi keinerlei Probleme mit dem Linksverkehr. Jetzt wo wir das Auto haben sind wir unabhängiger und können leichter auf der Insel herumkommen. Wir beschließen, den Süden von Malta zu erkunden. Unser erster Stopp ist Hagar Qim, wo wir einen neolithischen Tempel besichtigen.


Hagar Qim


Ghar Lapsi

Danach fahren wir nach Ghar Lapsi, das für seine Steilküste und sein kristallklares türkises Wasser bekannt ist. Wir bleiben etwa zwei Stunden am Strand, und diesmal kann ich der Versuchung nicht widerstehen, ins Wasser zu springen. Es ist eiskalt, aber erfrischend.
Unser nächstes Ziel sind die Dingli-Klippen, von denen aus wir einen unbeschreiblich tollen Blick aufs Meer genießen. Danach fahren wir nach Clapham Junction. Dieser Ort ist vor allem wegen der sog. "Karrenspuren" berühmt ist. Diese Spuren sind den Archäologen bis heute ein Rätsel. Sie können sie zeitlich nicht einordnen und haben nicht die geringste Ahnung, was es mit diesen Spuren auf sich hat.


Dingli Cliffs


Karrenspuren (Clapham Junction)

Es sieht aus, als ob vor sehr langer Zeit riesige Karren dort entlang gezogen wurden, aber manche Forscher glauben, dass die Spuren schon da waren, bevor das Rad erfunden wurde. Bis heute weiß keiner genau, was diese Spuren darstellen. Wir haben großes Glück. Eine Einheimische gibt uns eine Exklusivtour. Als wir unseren Wagen parken, kommt sie auf uns zu und fragt uns, ob wir Englisch sprechen und an einigen Informationen interessiert wären. Wir sind natürlich sehr interessiert, und Mary (so der Name der Malteserin) führt uns etwa eine Stunde lang herum. Sie erzählt  uns alles, was sie jemals über die Karrenspuren gelesen hat.
Außerdem zeigt sie uns noch ein paar Höhlen, die sog. "Cave Dwellings" (Höhlen-Wohnungen). Vom Altertum bis ins letzte Jahrhundert lebten Menschen in diesen Höhlen. Ohne Mary hätten wir diese Höhlen niemals gefunden, geschweige denn so viel Interessantes über sie erfahren. Nach unserer Exklusivtour unterhalten wir uns noch etwas mit Mary und lernen einige interessante Dinge über Malta, seine EU-Beitrittspläne, Entsalzungsanlagen zur Herstellung von Trinkwasser, etc., etc. Man kann keinen besseren Einblick in ein Land gewinnen, als durch Einheimische! Mary bekommt ein großzügiges Trinkgeld, und wir bedanken uns begeistert für die außergewöhnliche Führung.


Höhlenwohnung

Auf dem Rückweg nach Sliema halten wir noch mal an einem Strand (Gnejna Bay), der aber völlig überfüllt ist. Also fahren wir ins Hotel zurück.

Nach dem Essen erhalten wir einen Anruf von AVIS. Unser Jeep steht jetzt bereit. Ein Angestellter von AVIS kommt zum Hotel, um die Autos auszutauschen. Nachdem wir unseren Jeep bekommen haben, fahren wir nach St. Julian's, um "Gladiator" zu sehen.

 

Dienstag, 6. Juni 2000:  


Astra Theatre Victoria

Nach dem Frühstück fahren wir nach Cirkewwa im Nordosten von Malta. Von dort setzen wir mit einer Autofähre auf die Nachbarinsel Gozo über. Nach etwa 30 Minuten legen wir im Hafen von Mgarr an. Von dort fahren wir Victoria, der Hauptstadt von Gozo, und gehen auf Besichtigungstour. Danach fahren wir an einen Strand namens Ramla Bay, der zwar hübsch, aber völlig überlaufen ist.
An einem anderen Strand, San Blas Bay, haben wir mehr Glück. Dieser Strand ist völlig abgelegen und menschenleer. Wir bleiben etwa zwei Stunden. Wiederum ziehe ich mein schattiges Plätzchen unter dem Sonnenschirm der prallen Sonne im Wasser vor. Inzwischen habe ich fast am ganzen Körper einen juckenden Ausschlag (ich hasse diese blöde Sonnenallergie!) und will mich nicht noch weiter der sengenden Sonne aussetzen. Später fahren wir nach Mgarr zurück und setzen wieder nach Malta über. Nach dem Abendessen hängen wir noch ein bisschen auf dem Dach am Hotelpool rum.


San Blas Bay

  

Mittwoch, 7. Juni 2000:


Mdina

Nach dem Frühstück fahren wir los Richtung Mdina und Rabat. Dies sind zwei eigenständige Städte, die aber im Grunde genommen zusammengewachsen sind. Mdina war die Hauptstadt von Malta bevor Valletta gebaut wurde und hielt im Jahr 1565 dem Angriff von 18000 Türken stand. Nach dem Rückzug der Türken wurde Valletta gebaut, um einen erneuten Angriff der Türken oder anderer Völker zu verhindern. Bis heute haben viele Städte auf Malta enorme Befestigungsanlagen (Stadtmauern, Forts, etc.), die Maltas Angst vor Angriffen widerspiegeln. Auf Grund seiner ausgezeichneten strategischen Lage war Malta immer der Gefahr ausgesetzt, von anderen Völkern angegriffen und unterworfen zu werden.
Wir machen einen kleinen Rundgang in Mdina und Rabat, aber leider ist heute Feiertag und vieles ist geschlossen. Auf Empfehlung unseres Reiseführers gehen wir in ein Restaurant/Café, die "Fontanella Tea Gardens". Ich esse eine maltesische Spezialität namens "Pastizzi", ein Blätterteigteilchen mit Ricotta-Füllung, und ein leckeres Stück Zitronen-Käse-Kuchen. Auf Malta gibt es phantastische Kuchen und Torten, nicht nur in diesem Restaurant, sondern auch in unserem Hotel und in allen Bäckereien. Wenn ihr eine Schwäche für Kuchen und Torten habt, ist Malta das ideale Reiseziel!


Stadtgraben von Mdina


Dom von Mosta

Weiter geht es nach Mosta, eine Stadt die hauptsächlich wegen ihrer riesigen Kirche berühmt ist. Die Kuppel ist angeblich die viertgrößte auf der Welt, und die Kirche fasst bis zu 9000 Menschen. Neben der riesigen Kuppel gibt es noch eine weitere Sehenswürdigkeit in dieser Kirche: eine deutsche Fliegerbombe, die im Jahr 1942 während eines Gottesdienstes in die Kirche fiel, aber nicht detonierte. Die Bombe wurde als Mahnmal und Touristenattraktion in der Kirche belassen. 


Kuppel des Doms

Wir fahren ins Hotel zurück und essen früh zu Abend, da wir noch mal ins Kino gehen wollen. Diesmal sehen wir uns "Keine halben Sachen" mit Bruce Willis an.

 

Thursday, 8 June 2000:  


Nationalbibliothek

Nach dem Frühstück bringen wir den Jeep zurück zu AVIS und fahren dann mit dem Bus nach Valletta. Wir sehen uns noch mal ein bisschen in der Stadt um und besuchen das Fort St. Elmo, die Nationalbibliothek (erbaut 1212) und eine Kirche namens St. John's Co-Cathedral. Dann fahren wir mit der Fähre nach Sliema und essen wieder bei Subway. Am Nachmittag gehen wir noch ein bisschen einkaufen und besorgen noch einige Souvenirs. Danach kehren wir ins Hotel zurück uns verbringen noch etwas Zeit am Hotel-Pool.

Nach dem Abendessen packen wir schon mal unsere Koffer, da wir am nächsten Morgen früh aufbrechen müssen.

 

Freitag, 9. Juni 2000:

Wir stehen um 6 Uhr auf, packen die letzten Dinge ein und gehen frühstücken. Ein Kleinbus holt uns um 7.30 Uhr vor dem Hotel ab und bringt uns zum Flughafen. Unser Flug soll um 9.50 Uhr abheben, und glücklicherweise haben wir diesmal nur 30 Minuten Verspätung. Nach einem sehr angenehmen zweistündigen Flug, während dem wir auf Grund des tollen Wetters eine Menge sehen können, landen wir um 12.20 Uhr in München. Eine eindrucksvolle Woche auf Malta liegt hinter uns, und wir haben jede Menge tolle Erinnerungen im Gepäck.

Claudia

(11. Juni 2000)


 

© 2000 Claudia Lacher